Im Jahr 1924, zum 75. Bestandsjahr der Gendarmerie, verfasste Ottokar Kernstock folgendes Gedicht:


Es dröhnt an des Himmels Tür

drei Schläge kurz und kräftig
St. Petrus trat erstaunt herfür:
„Wer pocht denn da so heftig?“
Zur Antwort schallt´s von draußen gleich:
„He, Torwart aufgeschlossen!
Bin ein Gendarm aus Österreich,
von Mörderhand erschossen!“
Lass ich ihn ein? Herr, gib Bescheid!
Gar viel solch wunder Helden
erscheinen hier seit jüngster Zeit,
zur Heimkehr sich zu melden.
Empfängst du, gütig wie du bist,
sie all´ mit offenen Armen
so haben wir in kurzer Frist
den Himmel voll mit Gendarmen.“
St. Peter ruft´s. Der Herrgott spricht:
„Tu auf des Friedens Hafen
und führe vor mein Angesicht
die Bravsten aller Braven!
St. Michel, unsern Feldmarschall,
laß flugs dir Trommel rühr´n
und seine Engel allzumal
die Waffen präsentieren!
Denn solcher Gruß geziemt der Schar,
die einst den Mut besessen,
als Recht und Treu´ im Wanken war,
die Treu´ nicht zu vergessen.
Der Stern, der Weg und Richtung wies,
das war die Pflicht von here
die Losung der Gendarmen hieß:
Für Heimat, Volk und Ehr!
Solang dieser Spruch im Schild
der Ordnung Hüter tragen,
solang die dafür, wenns gilt,
ihr bestes Herzblut wagen,
so lange – tropt´s auch sturmesgleich
als wollt´ es schwer gewittern –
brauchst du, mein Volk in Österreich,
nicht für dein Heil zu zittern.“