Ein Rückblick auf die Anfangszeiten

Gendarmeriemusik

Gemeinsame Erinnerungen von Herrn Franz Petscher und Herrn Johann Froschauer, beide langjährige Mitglieder der Oberösterreichischen Gendarmeriemusik.

Ton für Ton

Herr Franz Petscher

erster Kapellmeister der OÖ Gendarmeriemusik erinnert sich an die Zeit der Entstehung der  OÖ Gendarmeriemusik in den Nachkriegsjahren.

Am Anfang stand die Musik

Herr Johann Froschauer

Gründungsmitglied, über die Zeit der OÖ Gendarmeriemusik und der damit verbundenen speziellen Umstände zu dieser Zeit.

Eine kurze Zusammenfassung über die Entstehung der Musikkapelle des Landesgendarmeriekommandos für Oberösterreich von BezInsp i.R. Johann Froschauer:

Ich bin im Juni 1951 in die damalige Gendarmerieschule Linz-Ebelsberg eingerückt. Im Laufe eines Gespräches erzählte ich dem Zimmerkollegen Franz Pfeil, dass ich Flügelhorn blase. Er erwiderte, dass er Ziehharmonika spiele. Wir vereinbarten, bei nächster Gelegenheit die Instrumente mitzunehmen. Nach drei Wochen durften wir das 1. Mal heimfahren und nahmen dann unsere Instrumente mit. Bald konnten wir einige Lieder miteinander spielen. Die musikalische Tätigkeit war nicht zu überhören und so kamen einige Kollegen in unser Zimmer und erklärten, dass sie auch ein Instrument spielen könnten aber kein Eigenes haben. Herbert Huemer nahm bald ein Flügelhorn mit. Nun spielten wir beide fast täglich abends in der Kantine zur Unterhaltung der Kollegen Lieder und Arien für zwei Flügelhörner.

Im August 1951 rückte Franz Petscher in die Gendarmerieschule Ebelsberg ein. Auch er spielte Flügelhorn. Im Laufe der Zeit nahmen mehrere Kollegen Instrumente mit und man konnte bald verschiedene Instrumententöne hören.

Petscher nahm sich der Musikkameraden an und hatte bald eine kleine spielfähige Gruppe beisammen. Der damalige Ausbilder BezInsp Steinbrecher war sehr musikbegeistert und hatte die Herbeiholung von Instrumenten gefördert. Es wurde immer intensiver geprobt und bald war eine ca. 25 Mann starke Kapelle vorhanden. Stabführer war Franz Gründl und Kapellmeister Franz Petscher. Die erste öffentliche Ausrückung fand Anfang November 1951 anlässlich des 50. Geburtstages des damaligen Landesgendarmeriekommandanten Oberst Dr. Ernst Mayr statt. Oberst Dr. Mayr war von diesem Ständchen sehr überrascht da es in Oberösterreich doch keine Gendarmeriemusik gab. Der Landesgendarmeriekommandant wollte, dass diese Musikkapelle unbedingt erhalten bleibt und sagte uns seine volle Unterstützung zu. Wir musizierten also eifrig weiter und die Musiker wurden immer mehr.

Im Jänner oder Februar 1952 fand die Verabschiedung des verstorbenen RevInsp Pflügl in Ebelsberg statt. Dies war die erste Begräbnisausrückung der jungen Gendarmeriemusik.

Im Sommer 1952 übernahm dann RevInsp Josef Aigner die Stabführung. Aigner war es auch, der den allseits bekannten Komponisten und Kapellmeister Emil Rameis als musikalischen Leiter gewinnen konnte. Von dort an ging es rasch aufwärts.

Ich getraue mir fast zu sagen: Hätte ich damals mein Flügelhorn nicht mitgenommen, wer weiß ob es in Oberösterreich eine Gendarmeriemusik gäbe.

Linz, im Mai 1994

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